Tipps für Homeschooling-Begleitung

Corona hat unser Nachhilfeangebot vor Ort leider komplett lahmgelegt. Wir haben in den letzten Tagen viele Telefonate geführt, um zu hören, wie es bei den Familien und Ehrenamtlichen aktuell läuft. Positiv ist, dass bereits einige Kinder in die Notfallbetreuungen aufgenommen wurden oder für die schrittweise Öffnung der Einrichtungen vorgesehen sind.

Tipps fürs Homeschooling

Eine Basisausstattung an elektronischen Geräten ist bei allen Familien vorhanden. Smartphones gibt es in jedem Haushalt, Laptops oder zumindest Tablets sind auch bei einigen vorhanden. Auch Internetzugang gibt es in allen Familien. Unklar ist, welches Datenvolumen zur Verfügung steht, ob es z.B. möglich ist, an Videokonferenzen teilzunehmen oder Lernvideos abzurufen.

Wie überall zeigt sich auch hier, dass Familien, in denen die Eltern selbst mit dem Lernen vertraut sind, weil sie z.B. bereits eine Ausbildung in Deutschland gemacht haben, ihre Kinder zumeist selbständig begleiten können. Familien, denen dieses Erfahrung fehlt, tun sich sehr schwer damit, das Homeschooling zu organisieren und zu begleiten. Bereits der Zugang zu den digitalen Lernplattforen bereitet Schwierigkeiten. Hinzu kommt, dass sich die Systeme während der letzten Wochen immer wieder geändert haben. Hier leisten unsere Ehrenamtlichen im Moment große Unterstützungsarbeit.

Hier haben wir ein paar Tipps zusammengetragen, wie Familien beim Homeschooling begleitet werden können:

  • Notfallbetreuung: Kinder für die Notfallbetreuung und den versetzen Schulstart anmelden, sofern das noch nicht von der Schule selbst oder dem Integrationsmanagement in die Wege geleitet wurde.
  • Lehrkräfte ansprechen: Zum Teil kommen Angebote von den Schulen direkt, wenn Kinder über das Homeschooling nicht erreicht wurden. Falls es konkrete Fragen gibt, ermutigt die Eltern und die Schulkinder in Kontakt mit den Lehrkräften zu treten oder begleitet den Kontakt.
  • Mit anderen Eltern vernetzen: Viele der von uns begleiteten Eltern tun sich schwer, in Kontakt mit anderen Eltern der Klasse zu kommen. Ermutigt und begleitet sie dabei, Teil der Klassengemeinschaft zu werden. Das kann über gezielte Kontaktaufnahme mit einzelnen Eltern passieren oder über die Klassen-Whatsapp-Gruppe, die es in den meisten Klassen gibt.
  • Lerntandems: Stellt Kontakt zu Klassenkameraden her, mit denen über Chat oder Video die Hausaufgaben regelmäßig gemeinsam gemacht werden. Im Idealfall finden sich Eltern von Klassenkameraden, die beide Kinder zusammen unterstützen.
  • Lernbegleitung durch Ehrenamtliche: Einige Ehrenamtliche telefonieren an den Schultagen täglich mit den Kindern, um die anstehenden Aufgaben zu besprechen und die erledigten Aufgaben durchzugehen. Am einfachsten ist das, wenn die Aufgabenblätter per Smartphone abfotografiert und zugeschickt werden. Einige Familie tauschen aber tatsächlich auch die Papiere über den Briefkasten aus. Wer die Möglichkeit hat, kann auch per Videoanruf mit den Familien in Kontakt treten. Das kommt einem direken Kontakt schon sehr nahe.

Digiale Lernangebote
In Internet gibt es mittlerweile eine Menge sehr guter Lernangebote, die die Schulkinder dabei unterstützen können, sich die Inhalte selbst zu erarbeiten. Eine Übersicht findet ihr hier: https://www.pinterest.de/medienkompetenzteam_karlsruhe/digitales-lernen/lernkanäle-youtube/ und hier eine kleine Auswahl:

Um auch in Zukunft von den Möglichkeiten digitalen Lernens zu profitieren, sind wir am Überlegen, unsere Nachhilferäumlichkeiten mit entsprechenden Arbeitsplätzen auszurüsten, ähnlich der Lernbox in Karlsruhe. Offen ist auch noch, ob wir eine Möglichkeit finden, falls die Schule tatsächlich im 2-wöchigen Turnus nach den Pfingstferien startet, die Kinder in den Homeschooling-Wochen noch gezielter zu unterstützen. Wer hier Ideen hat, kann gerne auf uns zukommen. Auch wer mit Familie in Kontakt ist, die Begleitung benötigen, kann sich jederzeit melden.

23.05.2020 Inga Klas

4 Jahren ago